… und der Himmel weinte vor Rührung
Das war mal eine Generalprobe nach Maß!
Das diesjährige Bernhardsfest, das wir am vergangenen Sonntag feierten und miterleben durften, verdiente wohl zu Recht den Titel „Hochfest der Seidfelder“. Das Patronatsfest, welches traditionell mit dem Festhochamt startete (zelebriert durch Pater Pankratius, begleitet durch den Frauenchor Stockum und umrahmt durch den Musikverein Stockum), musste zwar durch die Wetterkapriolen ins Festzelt verlegt werden, konnte aber trotzdem pünktlich um 10.00 Uhr beginnen.
Nach dem Hochamt ging es zum musikalischen Frühschoppen auf der Festwiese über. Um die Mittagszeit bemerkte der Besucher schon die ersten Veränderungen des Festablaufes. Die Versammlung im Mai, zu der alle Clubs und Vereine des Dorfes in den Gasthof Cordes geladen waren, ergaben, dass der THB Seidfeld in diesem Jahr die Küche übernahm.
Das Team, das spontan den Namen „Catering Team Buchsteiner“ bekam, konnte mit Brutzelfleisch, Champignons, gebratenen Nudeln, Bratwurst und Schnitzel im Brötchen ein Highlight des Tages setzen. Doch weitere sollten folgen.
Auch das von vielen geforderte Kuchenbuffet konnte aus der Sitzung wieder neu besetzt werden. Der neu gegründete Damenstammtisch (ohne Namen) übernahm diese Aufgabe und meisterte sie mit Bravour. Die Zusammenarbeit mit den „Seidfelder Bauersfrauen“ harmonierte perfekt. Die Damen, die gut belegte Schnittchen, gekochte Eier, Gürkchen und einen kleinen Schluck auf dem Festplatz verteilten, kamen super an. Steffi, Andrea, Anne, Heike und Annette, die durch ihre Verkleidung und dem Ambiente, welches Sie im Festzelt geschaffen hatten, nahmen uns mit auf eine Reise in die gute alte Zeit.
Schnell wurde der „Seidfelder Teller“ kreiert: Schwarzwälder Kirschtorte an Schwarzwälder Schinkenschnittchen gelegt. Das passte perfekt zwischen den beiden Teams.
Ein Produkt der Sitzung war auch der Festausschuss 2012. Eine Gruppe frei zusammengewürfelt, alle hochmotiviert und voller Ideen. Diese machten sich zur Aufgabe, ein – wie ich glaube – attraktives Nachmittagsprogramm für Jung und Alt auf die Beine zu stellen.
So gab es am Nachmittag die große Treckerparade, mit den Oldtimer-Treckern aus Seidfeld und Umgebung. Ein ganz besonderes Dankeschön gilt den Trecker- und Unimogfahrern aus Endorf, die bei dem Wetter pünktlich um 13.00 Uhr am Startpunkt waren. Die Einfahrt der Trecker und Unimogs wurden durch den Moderator des Tages Christian Kräuter angekündigt und erklärt. Allein die Moderation des erfahrenen Entertainers war ein Gewinn für die Parade.
Die Sonne, welche bis dato noch keiner gesehen hatte, verdunkelte sich, als Maxi Tolle mit dem neusten und größten Trecker, gestellt durch die Firma Krengel Landtechnik, die Promenade entlang fuhr und das Schlussfahrzeug der Parade bildete.
Nicht ganz! Das Schlusslicht bildeten natürlich die Kleinen aus unserem Ort auf einem Trampeltrecker, denn auch sie stehen auf Pferdestärken. Das konnte jeder an der Schlange sehen, als „Bobby“ seine Runden zog. Er war, glaube ich, der Einzige, der sich über den Regen nicht beklagte. Denn bei dem Andrang beim Ponyreiten hätten ihm auch sonst die Hufe gequalmt. Diesen Programmpunkt übernahmen Martin und Kerstin. Denn Bobby heißt mit Nachnamen Krengel und ist das Pony der beiden, welches Sie freundlicherweise für das Ponyreiten zu Verfügung stellten. Ich glaube, da wurde so mancher Kinderwunsch erfüllt.
Nach einer kurzen Pause, in der wieder „Kraft“ getankt werden konnte und die Oldtimer sich zu einer Ausstellung aufgereiht hatten, konnte der Interessierte die Geräte begutachten. In dieser Zeit wurde auch die letzte Runde der Pfannengerichte eingeläutet, schon fast zwangsweise, denn die Speisen des Teams um Stefan Buchsteiner war fast ausverkauft. Die restlichen Nudeln wurden zum späteren Zeitpunkt – auf Drängen des Publikums – dann auch noch gebraten und natürlich auch gleich verzehrt. Von daher hätten wir eigentlich Sonnenschein und strahlend blauen Himmel haben müssen.
Um 14.00 Uhr startete die Kettcar-Rallye. Ein Riesenspaß für Groß und Klein. Hierbei wurde der „Erste Seidfelder Dorfmeister“ ausgefahren. Ein imposanter Wanderpokal wartete auf den Sieger. Furchtlos und unter Einsatz ihres Lebens legten sich die Fahrer ins Zeug. Sie schonten weder sich noch das Material. Christian Kräuter peitschte das Publikum an, welches dem Wetter trotzte und dieses wiederum die Fahrer zu Höchstleistungen brachte. Doch Mitte des Rennens musste unterbrochen werden. Alle Engel des Herrn konnten ihre Freudentränen über die Begeisterung und die attraktiven Aktionen der Seidfelder nicht zurückhalten. Ein Wolkenbruch unterbrach das Rennen. Doch sie beruhigten sich wieder, denn auch Sie wollten den neuen Dorfmeister sehen. Nach einer Safety-Car Runde wurde das Rennen fortgesetzt. Und wie! Jetzt kamen die älteren Teams an den Start. Sie fuhren für Land und Leben. Vielleicht nicht immer ganz regelkonform. Da wurde auch mal die Hand benutzt oder eine Pylone mit über die Rampe gezogen. Die Fahrer/innen waren mit Begeisterung und Eifer dabei. Diese übertrug sich auch aufs Publikum; es war ein Hexenkessel.
Sieger des Rennens, und das musste jeder eingestehen, waren die jungen Erwachsenen des Dorfes. Mit drei Bestzeiten fuhren Sie sicher den Pott nach Hause, in dem Falle „in die Stube“ . Die „Treckerfreunde Stockum“, die jungen Wilden, die Alex Tolle, Henri Plesser und Sebi Lösaus ins Rennen schickten, holten sich souverän den Pott. Sie tragen jetzt für ein Jahr den Titel: „Dorfmeister St. Bernhardsfest“.
Um ca. 16.30 Uhr endete mit der Siegerehrung und der Übergabe der Medaillen an alle Teilnehmer das Festprogramm.
Hier noch mal die Platzierungen:
- Team „Treckerfreunde Stockum“
- Team „Geburtstags-Club reloaded“ mit Stacho (Martin Stachowitz) und Vatti (Stefan Buchsteiner)
- Team „Seidfelder Straße“ mit Martin Melcher und Zuck (Bernd Tolle) sowie zeitgleich
Team „Dörnholhausen“ mit Hennes Bödefeld (unter anderem auch Fahrer der Treckerparde)
Das Festprogramm endete für dieses Jahr und der Festausschuss 2012 und das gesammte Dorf mussten sich schweren Herzens vom Moderator des Tages Christian Kräuter verabschieden. Hoffentlich auf ein Wiedersehn auch im kommenden Jahr, wenn wir unser 30jähriges Jubiläum angehen. Christian war eine echte Bereicherung des Festes und hat die Herzen der Seidfelder im Sturm erobert.
Last but not least, dürfen wir den DGS-Vorstand nicht vergessen, der wieder ein großes Fest zu organisieren hatte, das in bewährter Manier bewältigt hat und ein schönes Ambiente auf „Tollen Wiese“ schuf. Und die Zusammenarbeit mit den Gruppen klappte doch auch, für das erste Mal, schon ganz gut. Toll war zu erleben, wie schnell und spontan reagiert wurde, als das Musikzelt abgebaut werden musste oder der Moderator mit einem Pavillon vor den Tränen der Engel geschützt werden musste. Ein „Klasse“ an Euch! Ich hoffe, dass Ihr das auch so empfunden habt, es auch für Euch eine Erleichterung war und dass auch der Vorstand das eigene Fest mal genießen konnte.
Ich glaube, vor dem Jubiläumsfest muss uns nicht bange sein. Wenn man sich nochmals zusammensetzt, Resümee zieht und sich kritisch hinterfragt, können Kleinigkeiten noch ausgemerzt werden. Dann können wir den Besuchern – bei hoffentlich besserem Wetter – wieder ein tolles Bernhardsfest bieten.
Bis dann C.E.
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