Keine Judaspuppe mehr auf den Osterfeuern
Auf Anregung von Msgr. Konrad Schmidt hat in der Karwoche ein Treffen der Vorsitzenden der Dorfgemeinschaften, des Ortsvorstehers und der Vorsitzenden der kirchlichen Gremien stattgefunden. Es wurde die Frage diskutiert, ob das Verbrennen einer Strohpuppe, die den Judas darstellen soll, heute noch zeitgemäß ist. Die Judasdarstellung auf unseren Osterfeuern war seit Generationen das Symbol für die Vernichtung des Bösen und sicher nicht Ausdruck, dass wir sündige Menschen verbrennen sollten. Diese Symbolik beizubehalten aber auf die provokante Darstellung einer menschenähnlichen Puppe zu verzichten, stand im Mittelpunkt der Überlegungen.
Auch althergebrachte Traditionen sind regelmäßig in Frage zu stellen und von Fall zu Fall durch behutsame und wohl überlegte Anpassungen zukunftsfähig zu machen, so die Meinung aller Beteiligten.
Die Teilnehmer haben deshalb einstimmig entschieden, zukünftig die Osterfeuer in Seidfeld, Dörnholthausen und Stockum mit einer Dornenkrone zu versehen. Die Dornenkrone steht dabei für Gewalt, Folter und letztlich für den gewaltsamen Tod Christi. Das Licht des Osterfeuers dagegen, welches ja an der Osterkerze entzündet wird, steht für die Auferstehung und das ewige Leben. Das Übergreifen der Flammen auf die Dornenkrone und das Verbrennen der Krone wird uns in eindrucksvoller Weise vor Augen führen, dass an Ostern der Tod durch das Leben besiegt wird. Durch diese Neuerung wird das Osterfeuer noch deutlicher als in der Vergangenheit zu einem Symbol neuen Lebens.